Biografisches aufräumen
Jeder Mensch durchläuft in seinem Leben zwangsläufig bestimmte Entwicklungsstadien, die ihm nur selten bewusst sind, geschweige denn in irgendeiner Form beeinflussbar erscheinen.
Allerdings kann es mit fortschreitendem Alter sehr hilfreich sein, sich einzelner zurückliegender Phasen bewusst anzunehmen, um sie dann mit zeitlicher Distanz genauer, vielleicht auch neutraler anzuschauen.
Unsere Biografie ähnelt einem dicken Buch, in dem wir nur zeitweise blättern, ab und zu einzelne Kapitel aufschlagen, manchmal sogar Seiten rausreißen und das Ganze nie als Gesamtwerk betrachten.
Dabei kann es doch spannend sein, wenn wir herausfinden welche Einflüsse, wie z.B. Zeitgeschichte, Herkunft, Umfeld und Anderes, nicht nur unser eigenes Leben maßgeblich geprägt haben, sondern bis heute immer noch unseren Alltag mitbestimmen.
Es gibt viele Wege, sich der eigenen Biografie freundlich anzunähern. Nach meinen Erfahrungen gelingt es am leichtesten durch das Erstellen einer ganz persönlichen Zeitschiene, die zurückliegende Ereignisse und Erfahrungen so abbildet, dass sie in ihrer Bedeutung für den Betreffenden überschaubarer werden.
Nach und nach wird einem dabei nicht nur die eigene Person, sondern auch Durchlebtes bewusster und erklärbarer.
An die Stelle von Zweifeln und Ungewissheiten kann dann ein souveräner Umgang mit der eigenen Geschichte treten.